Auslandseinsatzgebühren bei Kreditkarten

Bei einer Kreditkartenzahlung im Ausland können die sog. Auslandseinsatzgebühren anfallen. Wir sagen ganz bewusst können, denn es gibt Ausnahmen: In allen EU-Ländern mit der Euro-Währung brauchen Sie keine Auslandsgebühren mehr zu zahlen, wenn Sie eine Kreditkarte von einer deutschen Bank haben. Darauf verständigten sich die Banken und Kreditkartenherausgeber in der Euro-Zone. Wenn Sie jedoch mit der Kreditkarte in einem Land bezahlen, in dem nicht der Euro die Landeswährung ist, dann fällt das Auslandseinsatzentgelt an.

Zusammenfassung:

  • Die Auslandsgebühr wird nicht berechnet, wenn Sie in einem EU-Land in Euro-Währung einkaufen (z.B. Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Irland usw.).
  • Die Auslandsgebühr wird berechnet, wenn Sie im Ausland in einer Fremdwährung bezahlen (z.B. USA, Brasilien, Russland, Schweiz)

Die Auslandsgebühr bei Internetzahlungen

Bei Kreditkartenzahlungen im Internet wie Onlineshops etc. gilt die Regel genauso: Hat der Internethändler bzw. seine Händlerbank (Acquirer Bank) den Geschäftssitz in einem EU-Land mit offizieller Euro-Währung, dann brauchen Sie auch keine Auslandsgebühr zu zahlen. Liegt der Geschäftssitz des Händlers hingegen im Ausland, wo eine andere Währung als der Euro gültig ist, dann wird das Auslandseinsatzentgelt berechnet.

Auslandsgebühr beim Bargeldabheben

Banken berechnen für gewöhnlich auch die Auslandsgebühr, wenn Kreditkartenkunden im Nicht-Euro-Land Geld abheben. Auch hier handelt es sich um einen Fremdwährungseinkauf, den sich Banken bezahlen lassen. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: Manche Banken haben ihr Auslandseinsatzentgelt generell auf Null gesetzt, so dass diese Extragebühr nicht anfällt. Ebenso gibt es Kreditkarten, die weltweit kostenfreie Bargeldabhebungen ermöglichen, also auch kein Auslandsentgelt berechnen.

Die Höhe der Auslandseinsatzgebühr

Wie Sie in unseren Kreditkartenvergleichen sehen, liegt das Auslandseinsatzentgelt zwischen 1,00 und 2,00 Prozent. Als Basis zur Berechnung dient dabei immer der Betrag, der mit der Kreditkarte gezahlt wird.

Beispiel: Sie kaufen mit der Kreditkarte in den USA für 200,- US$ ein. Die Bank rechnet diesen Einkauf in Euro um und weist Ihnen auf der Kreditkartenabrechnung erst einmal den Betrag von 200,- US$ aus. Hinzu kommen nun die Angaben zum Umrechnungskurs und der errechnete Wert in der Euro-Währung. Angenommen, die 200,- US$ werden zu 160,- Euro umgerechnet, dann wird das Kreditkartenkonto mit 160,- Euro belastet. Da der Einkauf außerhalb der Euro-Zone stattfand, kommt noch die Auslandsgebühr in Höhe von 2,00 % hinzu. Das macht folglich eine Gebühr von 3,20 Euro, die Sie zusätzlich zu den urspünglich errechneten 160,- Euro zahlen müssen.

Auslandseinsatzgebühr trotz Umrechnung in Euro

Sehr häufig bekommen wir die Frage gestellt, warum bei einem Kreditkartenumsatz, den der Händler vor Ort in Euro umgerechnet hat, dennoch die Auslandsgebühr berechnet wird. Urlaubern wird das oft in der Schweiz oder in Norwegen angeboten. Als Kreditkarteninhaber denkt man nun, dass dann die eigene Bank keine Auslandsgebühr berechnet. Das ist leider falsch. Die kartenführende Bank hat in solchen Fällen keine rechtliche Vorgabe, sie kann selbst entscheiden, ob sie auch bei einem in Euro umgerechneten Kreditkartenumsatz die Fremdwährungsgebühr ansetzt oder nicht.

Unterschiede bei Visa, Mastercard und American Express

Wichtig ist für Sie zu wissen, dass nicht Visa oder Mastercard die Auslandsgebühren festlegen! Es gibt also keine pauschale Gebühr, die etwa für alle Visa Karten gilt. Ebenso gibt es keine einheitliche Gebührenhöhe, die von Mastercard vorgegeben wird. Sie müssen auf jeden Fall in das Preisverzeichnis Ihrer Kreditkarte bzw. in unsere Vergleiche schauen, um für die jeweilige Kreditkarte die Höhe der Auslandseinsatzgebühr zu erfahren.